Güterverkehr

Die Schiene hat beim Gütertransport zwar einen Systemvorteil, doch voraussichtlich bleibt der Lkw das Transportmittel Nummer eins. Er muss deshalb in Zukunft klimaneutral unterwegs sein.

Im Vergleich zum Lkw benötigt ein Güterzug heute für identische Tonnenkilometer nur etwa 20 Prozent der Energie; der Zug verursacht außerdem nur ein Viertel der klimaschädlichen Emissionen. Trotz dieses Systemvorteils der Schiene, findet der Güterverkehr 2014 überwiegend auf der Straße und nur in geringem Ausmaß (2014: 18 Prozent) auf der Schiene statt. Die CO2-Emissionen des weiterhin wachsenden Güterverkehrs lassen sich nur auf null senken, wenn Züge einen deutlich größeren Anteil der Güter transportieren, die verbleibenden Lkw klimaneutral werden und die verkehrsträgerübergreifende Kooperation verbessert wird (Kombinierter Verkehr).

Für die Stärkung der Schiene bedarf es prioritär der Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen von Güterbahnen im Vergleich zum Lkw. Außerdem muss die Kapazität der Schieneninfrastruktur unter Beachtung des Lärmschutzes, verstärkter Elektrifizierung und neuer Logistikkonzepte deutlich erhöht werden.

Auch die Verkehrswende wird den Lkw allerdings nicht seinen ersten Platz bei der Verteilung der Güter auf die verschiedenen Verkehrsträger (Modal Split) kosten. Er muss deshalb in Zukunft klimaneutral unterwegs sein. Kleinere und mittelgroße Lkw können auf Kurzstrecken elektrisch betrieben werden. Für den europaweiten Güter-Fernverkehr kommen Antriebskonzepte in Frage, die Strom aus Erneuerbaren Energien über Oberleitungen nutzen oder in umgewandelter Form: als Wasserstoff, Methan oder Flüssigkraftstoff. Jeder dieser Technologiepfade hat andere infrastrukturelle Voraussetzungen und Konsequenzen und muss europaweit koordiniert geplant werden.

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Ernst-Benedikt Riehle

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