Gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Urbanistik haben wir untersucht, wieso die zuständigen Verwaltungen oft nur langsam vorankommen. Die Gründe reichen von Personalmangel über langwierige rechtliche Abstimmungen mit den Straßenverkehrsbehörden bis zu Arbeitsverfahren, die viel Risiko für Verzögerungen bergen. Auch die Art der gewählten Infrastruktur entscheidet über das Tempo. So braucht die Anlage baulicher Radwege deutlich mehr Zeit, als etwa hochwertige Fahrradstraßen oder geschützte Radfahrstreifen einzurichten.
Das Deutsche Institut für Urbanistik hat im Städtevergleich einige wesentliche Stellschrauben für die Beschleunigung der Radverkehrsplanung identifiziert. Hilfreich sind etwa ein spezialisiertes Projektmanagement und die klare Zuständigkeitsverteilung zwischen Behörden. Davon berichten unter anderem Behörden in Bielefeld, Hamburg und Berlin. Gut strukturierte Prozesse helfen auch bei der schnelleren Umsetzung von Fahrradstraßen, wie etwa Hannover und Konstanz zeigen. Im Berliner Bezirk Mitte lassen sich beinahe wöchentlich Fortschritte bei neuen Fahrradstraßen beobachten. Für derartige Erfolge braucht es auch einen effektiveren Personaleinsatz. Unter anderem Hannover und Bonn geben Einblick in ihre Strategien, um knappe Fachkräfte vor allem für ihre Kernaufgabe – das Planen neuer Radinfrastruktur – einzusetzen.
Auch für die schnellere Umsetzung von Parkraummanagement hat das Deutsche Institut für Urbanistik Arbeitsprozesse in den Verwaltungen analysiert und Verbesserungsmöglichkeiten gefunden. Hier finden Sie die Ergebnisse.
Doch effiziente Planungen liegen nicht nur in der Hand der Kommunen. In beiden Bereichen braucht es ein zeitgemäßes Straßenverkehrsrecht, um Umweltschutz, Aufenthaltsqualität und Verkehrssicherheit bei der Verkehrsplanung mehr berücksichtigen zu können, unnötige Bürokratie abzubauen und die Radverkehrsförderung zu erleichtern. Ein aktueller Reformvorschlag zum Straßenverkehrsgesetz bietet dafür das Fundament. Eine Novelle der Straßenverkehrsordnung muss nun folgen.