Ein Diskussionspapier zum Thema Ladeinfrastruktur in Städten mag in Zeiten der Coronakrise etwas nachrangig erscheinen. Schließlich haben Kommunen gerade mit ganz anderen Herausforderungen zu kämpfen: mit Steuerausfällen bei gleichzeitig steigenden Sozialausgaben. Es steht außer Frage, was prioritär ist: dass Städte und Gemeinden gestärkt aus der Krise hervorgehen, nicht geschwächt.
Trotzdem: Der Hochlauf der Elektromobilität bleibt unaufschiebbar, sollen die Bekenntnisse zum Klimaschutz etwas wert sein. E-Fahrzeuge brauchen aber Strom, also Ladesäulen. Mit dem „Masterplan Ladeinfrastruktur“ und dem kürzlich verabschiedeten Konjunkturprogramm steht jetzt viel Geld dafür zur Verfügung. Es kommt darauf an, dieses Geld richtig zu investieren.
Am Straßenrand errichtete Ladesäulen können sich zum Beispiel als Hindernis erweisen, wenn es in Zukunft gilt, wertvollen öffentlichen Raum anders als für Parkplätze zu nutzen. Die Art der Ladeinfrastruktur für eine hoffentlich rasch wachsende Zahl von Elektroautos hat auch Einfluss auf die Kosten des Stromnetzausbaus. Im Rahmen bleiben sie nur, wenn der Aufbau der Ladeinfrastruktur gesteuert wird. Und da sind die Kommunen gefragt.
Wir hoffen, dass unser Beitrag die Debatte befruchtet und den Verantwortlichen in Städten und Gemeinden eine nützliche Handreichung ist. Nicht zuletzt liegt es in ihrer Hand, mit der richtigen Steuerung die urbane Verkehrswende voranzubringen.