Kommunen stehen vor der Herausforderung, den Aufbau der Ladeinfrastruktur in ihre Strategien für die Entwicklung des öffentlichen Raums einzubetten. Dieser Leitfaden soll Kommunen dabei unterstützen, diese Aufgabe anzugehen. Dafür haben wir mit dem ISME – Institut Stadt | Mobilität | Energie zusammengearbeitet und uns mit Vertreter:innen aus Kommunen ausgetauscht, insbesondere mit dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund.
Der Austausch hat erneut bestätigt, wie sehr es für Kommunen darauf ankommt, unter den verschiedenen Ladeangeboten Prioritäten zu setzen und damit den wertvollen öffentlichen Raum zu schonen. Ein Großteil der Ladevorgänge kann im privaten Raum (Normallladen in Eigenheimen und Mehrfamilienhäusern sowie bei Arbeitgebern) und im halböffentlichen Raum (Schnellladen auf Kundenparkplätzen und in Parkhäusern) abgedeckt werden. Ladepunkte im öffentlichen Raum wären dann höchstens als Ergänzung notwendig; Nutzungskonflikte ließen sich weitgehend vermeiden. Solch eine Priorisierung wird vor allem dann gelingen, wenn Kommunen von Anfang an die Abläufe entsprechend koordinieren und andere dazu ermuntern, die Potenziale für privates Normalladen und öffentlich zugängliches Schnellladen zu erschließen.
Unser Leitfaden gibt Anregungen, wie Kommunen diese koordinierende und ermunternde Rolle ausfüllen können. Es wird bestimmt kein Kinderspiel, aber wie der Titel Stadt, Land, Ladefluss andeutet, wird es auch hier hilfreich sein, sich gut und aktuell zu orientieren, die Umsetzung einfach zu halten und unter Zeitdruck die richtigen Entscheidungen zu treffen. Dann kann der „Ladefluss“ in der Stadt und auf dem Land so strömen, dass er den örtlichen Bedarf deckt und mit ihm wächst – im besten Fall können die Beteiligten in den Kommunen auch für andere Aufgaben von der Zusammenarbeit beim Thema Ladeinfrastruktur profitieren.