Im Klimaschutzgesetz von 2019 hat der Deutsche Bundestag das Ziel verankert, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen – und gleichzeitig das Emissionsziel von minus 55 Prozent (im Vergleich zu 1990) bis 2030 inklusive der Sektorziele gesetzt. Indessen wird gegenwärtig in Brüssel über eine Erhöhung des Ambitionsniveaus für 2030 auf minus 50 oder minus 55 Prozent Treibhausgasemissionen diskutiert.
Die Mehrzahl der in den letzten Jahren erarbeiteten Klimaschutzszenarien basieren auf dem Emissionsziel der Bundesregierung von minus 80 bis minus 95 Prozent im Vergleich zu 1990 als Zielkorridor. Gerade die letzten 5 Prozent stellen jedoch eine extreme Herausforderung dar.
Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen Agora Energiewende und Stiftung Klimaneutralität haben wir daher Prognos, das Öko-Institut und das Wuppertal Institut beauftragt, für uns Szenarien und Varianten für ein klimaneutrales Deutschland im europäischen Kontext auszuarbeiten, die alle Sektoren umfassen: Energie, Industrie, Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft, LULUCF und Abfälle.
Ziel dieses Projektes ist es, wissenschaftlich fundierte Strategien und Maßnahmen zur Klimaneutralität aufzuzeigen. Wir richten dabei insbesondere den Blick auf die Fragen, wie der Lösungsraum für ein klimaneutrales Deutschland bis spätestens 2050 im Kontext der aktuellen europäischen Debatte aussieht, was dabei die kritischen Parameter für die letzten Prozentpunkte sind und welche Rückwirkungen die längerfristigen Überlegungen für 2030 und die für dieses Jahr festzulegenden Zwischenziele haben.
Im Verkehrssektor wird es vor allem darum gehen, die Elektrifizierung zu beschleunigen und Verkehr auf Bus, Bahn, Fuß und Fahrrad zu verlagern.