In dieser Studie geht es nicht um die Corona-Pandemie und ihre Folgen für die Mobilität in Deutschland. Diese Studie liefert einen Einblick in tiefere Schichten der Verkehrsentwicklung und damit in die grundsätzlichen Baustellen der Mobilitätswende. Wer in der aktuellen Situation mehr erreichen möchte, als nur Symptome zu bekämpfen, der sollte diese Baustellen kennen. Mit dieser Studie wird es also, so hoffen wir, leichter, die Folgen der Pandemie im Verkehrssektor in das große Ganze einzuordnen und strategisch ausgerichtete Maßnahmen für die Mobilitätswende einzuleiten.
Es gibt viele Daten, die das Mobilitätsgeschehen in Deutschland beschreiben. Die umfangreichsten stammen aus der Studie „Mobilität in Deutschland“ (MiD). Sie basiert auf einer repräsentativen Befragung der deutschen Bevölkerung zur Alltagsmobilität aus dem Jahr 2017. Werte aus früheren MiD-Studien bieten die Möglichkeit, die Entwicklung in den vorangegangenen Jahren nachzuvollziehen. Doch vor lauter Zahlen fällt es manchmal schwer, die großen Linien zu erkennen. Wir haben deshalb mit dem Institut für Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) das Material neu ausgewertet und aufbereitet, mit Fokus auf Aspekte, die für die Mobilitätswende zentral sind: Entwicklung der Verkehrsleistung insgesamt sowie der verschiedenen Verkehrsträger, Verkehrsteilnehmer und Verkehrsräume. Über die Datenanalyse hinaus formulieren wir in jedem der elf Kapitel auch Handlungsempfehlungen und wir bewerten den Handlungsbedarf mit Baustellenschildern auf einer Skala von 1 (gering) über 3 (mittel) bis 5 (groß).