Das Bundesklimaschutzgesetz in seiner derzeitigen Fassung schreibt fest, dass bis zum Jahr 2030 die Treibhausgas-Emissionen im Verkehrssektor gegenüber 2019 fast halbiert werden müssen; spätestens im Jahr 2045 soll der Verkehr in Deutschland klimaneutral sein. Auch nach der geplanten Novellierung des Bundesklimaschutzgesetzes wird der Verkehrssektor seine Emissionen schnell und umfassend senken müssen.
Um in einem klimaneutralen Verkehrssystem die Mobilität von Personen und Gütern zu gewährleisten, bedarf es einer Stärkung umweltfreundlicher Verkehrsträger und eines Umstiegs auf emissionsfreie Technologien. Dies kann nur mithilfe zusätzlicher Investitionen gelingen, sowohl in den Ausbau von Verkehrs- und Ladeinfrastrukturen als auch in klimaverträgliche Fahrzeuge.
Aufgabe der Politik ist es, Prioritäten zu setzen und die öffentlichen sowie – durch geeignete Rahmenbedingungen – auch die privaten Investitionsmittel effektiv und effizient in die richtigen Verwendungen zu lenken. Dazu braucht es Erkenntnisse darüber, welche Dekarbonisierungsszenarien und folglich welche Investitionen aus Kosten-Nutzen-Perspektive besonders vorteilhaft erscheinen. Gerade für die zuverlässige Planung des Aus- und Aufbaus der für die Verkehrswende notwendigen Infrastrukturen sind Informationen über Höhe und Zeitpunkt der damit verbundenen Investitionen von Bedeutung.
In diesem Projekt werden systematisch und szenariobasiert die volkswirtschaftlichen Kosten und Investitionsbedarfe von zwei Dekarbonisierungspfaden errechnet, die in unterschiedlicher Geschwindigkeit Klimaneutralität erreichen. Diese Verkehrswendeszenarien werden einem Referenzszenario ohne zusätzliche Maßnahmen für eine Verkehrswende gegenübergestellt. Hierdurch soll herausgearbeitet werden, inwieweit durch die Verkehrswende Mehrinvestitionen anfallen und welche Differenzkosten in einer volkswirtschaftlichen Gesamtkostenperspektive entstehen. Damit soll die Studie dazu beitragen, klima- und finanzpolitische Handlungsempfehlungen für den Verkehrssektor zu entwickeln.
Ausführender Projektpartner ist Prognos.
