Siedlungsstrukturen bestimmen die Möglichkeiten des ÖV

Wie sehr die Siedlungsstruktur das ÖPNV-Angebot beeinflussen kann, zeigt ein Vergleich der beiden Städte Wolfsburg (124.000 Einwohner:innen) und Offenbach am Main (130.000 Einwohner:innen). Die ähnlich große Bevölkerungszahl verteilt sich in Wolfsburg auf die dreifache Siedlungsfläche. Entsprechend wohnen dort im Durchschnitt in einem Umkreis von 300 Metern um eine Haltestelle nur rund 470 Menschen, während in Offenbach 1.680 Menschen in gleicher Entfernung zu einer Haltestelle wohnen. Die kompakte Siedlungsstruktur erleichtert es, ein hochwertiges ÖPNV-Angebot wirtschaftlich zu betreiben.

Bei der Bewertung der ÖV-Qualität sollten daher für unterschiedliche Siedlungsstrukturen unterschiedliche “Messlatten” angelegt werden. Im ÖV-Atlas zeigt die Karte “Vergleich nach Raumtyp” deshalb die Fahrtendichte einer Gemeinde im Vergleich mit den Gemeinden desselben Raumtyps. Dafür wird die urban-ländliche Typologie der Europäischen Union für die NUTS-3-Raumebene genutzt. Diese teilt Europa anhand großräumiger Lagekriterien in ländliche, intermediäre und städtische Räume ein.

Urbane Räume weisen grundsätzlich eine deutlich größere ÖV-Fahrtendichte auf als ländliche Räume. Betrachtet man nur urbane Regionen, liegt die Fahrtendichte im bevölkerungsgewichteten Mittel bei 928 Abfahrten pro Quadratkilometer bebauter Fläche. In ländlichen Räumen nur ein Viertel davon erreicht.

 

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