Methodik und Quellen: Open Data macht ÖV-Atlas möglich

Der ÖV-Atlas beruht auf Soll-Fahrplandaten der Datenbank der „Durchgängigen Elektronischen Fahrgastinformation - DELFI“ auf dem Stand des Jahres 2023. Dieses Kooperationsnetzwerk organisiert die Bündelung der Fahrplaninformationen aller Bundesländer und stellt sie zur freien Nutzung bereit. Die Daten stehen im GTFS-Format zur Verfügung. GTFS (General Transit Feed Specification) hat sich als weltweiter Standard für Fahrplandaten etabliert. Er ist vielseitig einsetzbar und bildet die Grundlage für viele kommerzielle, aber auch nicht-kommerzielle und wissenschaftliche Anwendungen im Bereich öffentlicher Verkehrsmittel.

Kurzfristige Fahrplanänderungen oder Ausfälle, etwa aufgrund von Unwettern oder Verspätungen, sind grundsätzlich im Soll-Fahrplan – und somit auch im ÖV-Atlas – nicht enthalten.

Die aktuelle Ausgabe des ÖV-Atlas enthält neben Daten aus Deutschland erstmals auch Angaben zum öffentlichen Verkehr in seinen Nachbarländern Belgien, Dänemark, Luxemburg, Niederlande, Österreich und Schweiz. Die Auswahl an Nachbarländern erfolgte nach der Verfügbarkeit und Qualität der jeweiligen nationalen Daten. Die folgenden Quellen wurden für die nationalen GTFS-Daten genutzt:

Im Auftrag von Agora Verkehrswende hat die auf Erreichbarkeitsanalysen spezialisierte Plan4better GmbH mit dem Tool GOAT die durchschnittlichen Tageswerte für Haltestellen mittels Georeferenzierung auf Basis der Soll-Fahrplandaten errechnet. Die Angaben zu Abfahrten beziehen sich auf einen Wochentag (Summe Montag bis Sonntag geteilt durch Sieben). Die Anzahl der täglichen Abfahrten an den Haltestellen wird ins Verhältnis zur Größe eines Gebiets (beispielsweise einer Gemeinde) gesetzt. Damit die Angaben zur Fahrtendichte nicht durch Wälder, Ackerflächen oder Seen verzerrt werden, wurden alle Abfahrten innerhalb einer Raumeinheit lediglich auf deren Siedlungs- und Verkehrsfläche bezogen.

Für die Untersuchung wurden neben den Fahrplandaten auch verschiedene Strukturdaten berücksichtigt. Wo es möglich war, wurden zu allen untersuchten Ländern Datenquellen genutzt, die in Bezug auf Auflösung, Erhebungsmethode und Aktualität vergleichbar sind. Darüber hinaus wurden die Daten möglichst entsprechend der in Europa gebräuchlichen räumlichen Ebenen der lokalen Verwaltungseinheiten (Local Administrative Units, LAU) und der Nomenclature des unités territoriales statistiques (Nomenclature of Territorial Units for Statistics, NUTS) erfasst. Die LAU-Ebene entspricht in allen Ländern den Gemeinden, die NUTS-3-Ebene entspricht in Deutschland den Kreisen und kreisfreien Städten.

Es wurde vorrangig versucht, die Daten auf LAU-Ebene zu erhalten. Teilweise war es nicht möglich, Angaben zur Pkw-Dichte auf dieser Ebene zu bekommen. Diese wurden in solchen Fällen auf NUTS-Ebene oder auf Ebene von lokal verfügbaren Zulassungsbezirken erfasst und anschließend auf die LAU-Ebene übertragen. Für die Erfassung der Flächennutzung wurden die europaweit harmonisierten Flächennutzungsdaten Corine Land Cover verwendet, welche die Art der Nutzung ab einer Größe von 0,25 km2 darstellen. Generell reicht dies aus, obwohl es vorkommen kann, dass insbesondere in dünn besiedelten Gebieten die Flächennutzung nicht vollständig erfasst wird. Die Methodik kann dazu führen, dass nehezu unbebaute Raumeinheiten (beispielsweise ein Waldgebiet) einige wenige ÖV-Fahrten aufweisen und daher rechnerisch sehr hohe Fahrtendichten erreichen – obwohl in der Praxis dort weder ein gutes ÖPNV-Angebot noch der Bedarf danach vorhanden ist. Raumeinheiten mit einer bebauten Fläche kleiner 0,25 km2 wurden daher grundsätzlich nicht in die Auswertung einbezogen und sind in der Kartendarstellung mit “unzureichende Daten” gekennzeichnet.

Die in den jeweiligen Fällen genutzte Datenaufschlüsselung kann der folgenden Tabelle entnommen werden.

Für die Pkw-Dichte werden Angaben zu den privat zugelassenen Pkw genutzt. Die Angaben der einzelnen Länder sind weitestgehend, aber nicht vollständig vergleichbar, da abweichende statistische Erfassungen von gewerblichen und privaten Pkw bestehen.

Die resultierenden geografischen Datensätze werden online mittels der Plattform MapBox dargestellt. Nicht abgebildet sind flexible Verkehrsangebote (On-Demand), die ohne einen Fahrplan Fahrgäste befördern.

 

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