Klimaschutz: Leistung des ÖV muss sich verdoppeln

Deutschland soll bis 2045 seine klimaschädlichen Emissionen auf Null reduzieren. So lautet das Ziel der Bundesregierung und die Verpflichtung aus dem Übereinkommen von Paris. Der Verkehrssektor ist dabei eine besondere Herausforderung – hier sind die Emissionen seit 1990 kaum gesunken. Die Hauptursache dafür ist der Autoverkehr. Wie CO2-freie Mobilität ohne Einschränkungen möglich ist, haben Agora Verkehrswende, Agora Energiewende und die Stiftung Klimaneutralität mit der Studie Klimaneutrales Deutschland 2045 gezeigt.

Ein Ergebnis der Studie: Die Elektrifizierung des Autoverkehrs reicht allein nicht aus. Mindestens ein Drittel des heutigen Straßenverkehrs muss perspektivisch auf energieeffizientere und klimaverträgliche Verkehrsmittel verlagert werden. Bis 2030 muss die Nachfrage im ÖV daher um mindestens 60 Prozent gegenüber 2019 – vor Ausbruch der Corona-Pandemie – wachsen. Auch nach 2030 sollte sich dieses Wachstum fortsetzen. Bis zur Mitte des Jahrhunderts müssen sich die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegten Kilometer verdoppeln, um Klimaneutralität zu erreichen. Ein deutliches Wachstum des öffentlichen Verkehrs ist auch das erklärte Ziel der Bundesregierung. So soll laut Koalitionsvertrag die Personenverkehrsleistung im Eisenbahnverkehr bis 2030 verdoppelt werden und auch die Fahrgastzahlen im ÖPNV deutlich steigen.

Das derzeitige Bus- und Bahnangebot könnte solche Mengen nicht bewältigen. Vielerorts ist das Angebot außerdem so schlecht, dass die Menschen bislang aufs eigene Auto angewiesen sind – vor allem in suburbanen und ländlichen Regionen. Doch auch hier ist zuverlässige Mobilität ohne Auto möglich. Mit dem ÖV-Atlas lässt sich leicht erkennen, welche Regionen bereits auf einem guten Weg sind und welche Nachholbedarf haben.

 

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