Der Klimaschutzplan 2050 hat erstmals ein Sektorziel zur CO2-Minderung im Verkehrssektor festgelegt: eine Reduktion bis 2030 um 40-42% gegenüber 1990. Die von Agora Verkehrswende im August 2018 veröffentlichte Studie „Klimaschutz im Verkehr: Maßnahmen zur Erreichung des Sektorziels 2030“ hat die grundsätzliche Erreichbarkeit des Sektorziels 2030 aufgezeigt, ohne allerdings bereits eine umfassende instrumentelle Bewertung vorzunehmen.
Bei der Auswahl geeigneter Instrumente kann ihr jeweiliger Beitrag zur Emissionsminderung jedoch nicht das einzige Bewertungskriterium sein. Tragfähige Instrumentenbündel für die Verkehrswende müssen nicht nur klimapolitisch effektiv und ökonomisch effizient, sondern auch sozial ausgewogen sein. Nicht zuletzt die Proteste der „Gelbwesten“ in Frankreich verdeutlichen, welches gesellschaftliche Konfliktpotenzial es hier gibt. Nur wenn die Wirkungen einer Verkehrswende in ihrer ganzen Breite diskutiert und verstanden werden, kann sie so instrumentiert werden, dass sie gesellschaftliche Akzeptanz findet.
Die Studie knüpft an dieser Stelle an und soll durch eine umfassendere Bewertung der instrumentellen Optionen – insbesondere durch die Berücksichtigung ihrer Verteilungswirkungen – Wege aufzuzeigen, wie die CO2-Minderungsvorgaben für den Verkehrssektor bei gleichzeitiger sozialer Ausgewogenheit erreicht werden können. Dabei werden neben verschiedenen Ausgestaltungsoptionen der verkehrspolitischen Instrumente auch potenzielle begleitende Maßnahmen analysiert, mit denen sich unerwünschte soziale Wirkungen abfedern lassen.